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1. Bergers Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 193

1902 - Karlsruhe : Lang
— 193 — vom griechischen Kaiser um Hilfe gegen die Türken angesprochen. Tie Fürsten und Herren im Abendlande vergeudeten damals ihre Kräfte in inneren Kämpfen. Es waren von wohlmeinenden Männern verschiedene Mittel angewendet worden, um dem unablässigen Kriege eiu Ende zu machen; so hatte der Abt Odilo von Clüuy es dahin gebracht, daß die bnrgundischeu Herren den Gottesfrieden beschworen, d. h. die Verpflichtung eingingen, von Mittwoch Abend bis Montag Morgen die Waffen ruhen zu lassen. Doch war der Erfolg hiervon vorerst nicht groß; der größte Teil der Bevölkerung von Frankreich, Italien und Deutschland hatte fortwährend die Drangsale eines andauernden Kriegszustandes auszustehen. Es erschien darum als ein Gebot der Menschlichkeit, der wilden Kraft und zügellosen Kampflust der Kriegsmänner ein würdigeres Ziel zu geben, indem man sie anfeuerte, ihre Waffen nicht mehr gegen Christen, sondern gegen die Feinde des christlichen Glaubens zu gebrauchen, das griechische Kaisertum gegen die Anfälle der Türken zu schützen und die heiligen Stätten den Händen der Ungläubigen zu entreißen. Aus der Kirchenversammlung zu Clermont (1096) nahm Papst Urban Ii. die Sache ernstlich in die Hand. In einer begeisterten Rede roies^ er die Zuhörer aus die Bedrängnis der morgenländischen Christen, ans die Entweihung Jerusalems und des heiligen Grabes, aus die Gefahren hin, die dem ganzen Abendlande von dem Islam drohten, und forderte sie ans, die Waffen zum heiligen Kriege zu ergreifen. Kaum hatte er seine Rede beendet, so erscholl von Tausenden der Ruf: „Gott will es! Gott will es!" und Geistliche itiib Laien drängten sich heran, um dem Papste das Gelübde der Teilnahme am heiligen Kriege abzulegen. Alle warfen sich zu Boden und schlugen an die Brust, indes der Kardinal Gregor mit lauter Stimme für sie das Sündenbekenntnis sprach. Daraus erteilte ihnen der Papst die Lossprechung und entließ sie mit seinen Segen nach Hause, damit sie sich für_ den Krieg rüsteten. Ein rotes Kreuz, au das Gewand aus der rechten Schulter gehestet, war das Abzeichen für die Kämpfer um das heilige Grab. ^Jn Frankreich, Burgund, Elsaß und Lothringen trafen die Fürsten und Herren die Vorbereitung sür die Heersahrt; sie schafften durch Verpfändung von Ländern und Burgen die Geldmittel und riefen ihre Lehensmannen uuter die Waffen. Gleichzeitig wurde auch das niedere Volk in Bewegung gebracht durch den Einsiedler Peter von Amiens. In einem härenen Gewände, mit einem langen, zum Gürtel niederwallenden Bart, aus einem Esel sitzend, zog er von Ort zu Ort und schilderte die Mißhandlung der Christen im heiligen Lande, die er selbst mitangesehen und erfahren hatte. Eine ungeordnete Berger-Stehle, Erzählungen aus der Wellgeschichle. 1z

2. Überblick über die Brandenburg.-Preuß. Geschichte bis zum Regierungsantritte des Großen Kurfürsten, Allgemeine Geschichte von 1648 bis zur Gegenwart - S. 142

1907 - Leipzig : Hirt
142 Das neue Deutsche Reich von 1871 bis zur Gegenwart. Mistimmung. Die Reise nach Rußland war eine Tat staatsmnnischer Weisheit, der Besuch in Schweden ein Zeichen treuer Freundschaft jener in Kopenhagen ein Beweis edler Vershnlichkeit. Spter machte der Kaiser eine Reise nach Wien zum Kaiser Franz Joseph von Osterreich und nach Rom zum Könige Humbert von Italien. Durch den Besuch an den beiden Hfen wollte er den Fürsten und Vlkern dieser Lnder zu erkennen geben, da er gewillt sei, das be-stehende Friedensbndnis ausrecht zu erhalten. In Rom besuchte er auch das Oberhaupt der katholischen Kirche, Papst Leo Xiii. Durch diesen Besuch zeigte er, da er den kirchlichen Frieden zwischen den Angehrigen der einzelnen Bekenntnisse erhalten wissen wolle. Schlu. Die Worte, die der Kaiser an das Volk und dessen Vertreter ge-richtet hat, hat er in vollem Umfange wahr gemacht. Den Frieden mit dem Auslande hat er aufrecht gehalten, aber eingedenk der bewhrten Worte altrmischer Staatsweisheit: Wenn du Frieden haben willst, sei bereit zum Kriege" arbeitet er unausgesetzt an der Vervollkommnung des Heerwesens und der Flotte. (Fig. 136.) Nur einmal war er ge-zwungen, zum Schwerte zu greifen und zu kriegerischen Zwecken von der Flotte Gebrauch zu machen, als die fremdenfeindliche Partei der Boxer in China im Sommer 1900 einen Aufstand gegen die Fremden er-regte. Vgl. Seite 103. Den Handel hat er gefrdert durch den Abschlu von Handels-Vertrgen mit andern Staaten und die Einrichtung von Dampfer-Verbindungen nach auereuropischen Lndern, besonders nach Ost-asien, das fr den Absatz unsrer Erzeugnisse eine steigende Bedeutung erlangt hat. In Afrika sind seine Bevollmchtigten bewaffnet gegen den Sklavenhandel eingeschritten, und die Glaubensboten knnen ihre segens-reiche Ttigkeit zur Ausbreitung des Christentums frei entfalten. Dem religisen Bedrfnisse wird durch den Bau vieler Kirchen, besonders in der Reichshauptstadt, Rechnung getragen. Groe Verdienste um den Bau der Kirchen, um die Pflege des religisen Lebens, um die Anstalten zur Linderung menschlichen Elends erwirbt sich des Kaisers edle Gemahlin Auguste Viktoria. Glckliche Mutter von sechs hoffnungsvollen Shnen und einer holden Prinzessin, steht sie dem Kaiser als liebevolle Gattin zur Seite. Geboren am 22. Oktober 1858 als Prinzessin von Schleswig-Holstein-Sonderburg-Augusten-brg, trat sie am 27. Februar 1881 mit dem damaligen Prinzen Wilhelm von Preußen an den Altar, um den Bund fr das Leben zu schlieen. Am 27. Februar 1906 feierte das Kaiserpaar die Silberne Hochzeit. An

3. Geschichte des brandenburgisch-preußischen Staates und der Neuzeit seit dem Westfälischen Frieden - S. 292

1906 - Münster in Westf. : Schöningh
_ 292 _ die verblendete Anarchisten auf den Fürsten gemacht haben, glcklich ent-gangen. Dem letzten verruchten Anschlage, der kurz nach der kirchlichen Trauung gemacht wurde, ist der König samt seiner jungen Gemahlin nur wie durch ein Wunder entgangen. Im Kriege mit den Vereinigten Staaten von Amerika, der infolge eines Ausstandes auf der Insel Euba seinen Anfang nahm, verlor Spanien den Rest seiner ehemaligen so reichen Besitzungen in Amerika, nmlich Kuba und Portoriko, ferner in Asien die Philippinen. Die Pal au-In s e I n, tue Karolinen und Marianen trat es gegen eine Gelbentschcibigung an das Deutsche Reich ab. xstrtlicn. Die Schaffung des italienischen Einheitsstaates ( ?. 22r) wurde dadurch gefrdert, da Toskana, Parma. Modena und ein Teil des Kirchenstaates sich Sardinien anschlssen. Als dann durch den Frei-scharenfhrer Garibaldi Sizilien und Neapel unter die sardinische Herrschast kamen, infolge des Krieges von 1866* Venedig an Italien siel ^ und nachdem die franzsischen Truppen im Jahre 1870 aus Rom zurckgezogen waren, auch der Kirchenstaat und seine Hauptstadt erobert wurden, war die Einigung Italiens vollzogen. Viktor Emanuel verlegte seine Residenz erst von Turin nach Florenz, hierauf in den Qnirinal zu Rom. Ihm folgte sein Sohn Humbert im Jahre 1878, der sich, wie sein Vater, an sterreich und Deutschland anschlo und dem Dreibunde" beitrat. Als er im Jahre 1900 durch den Dolch eines Anarchisten fiel, folgte ihm sein Sohn als König Viktor Emanuel Ii. Italien leidet unter traurigen wirtschaftlichen Verhltnissen, weshalb viele Bewohner.das Land verlassen, um anderswo als Hndler oder Arbeiter in Bergwerken und Fabriken ihr Brot zu verdienen. Der Papst blieb souverner Fürst und behielt den Leoninischen Stadtteil mit dem Vatikan und der Peterskirche; die ihm angebotene Rente wies er zurck. Auf Papst Pius Ix. folgte im Jahre 1878 Papst Leo Xiii., ein friedliebender, weifer und hochgebildeter Kirchen frst, der der Frderung der Wissenschaften seine volle Untersttzung lieh, und unter dem die Macht und das Ansehen des Papsttums eine ungeahnte Hhe erreichte. Im Jahre 1903 bestieg Pius X. den ppstlichen Stuhl, der mit klarem Blick itnb sicherer Hand^im Geiste seines Vorgngers da Steuerruder des Schiff-leins Petri durch die Wogen lenkt, die es von manchen Seiten bedrohen. 6. Rußland. Nachdem der Krimkrieg (S. 22r>) dem Streben Rulands, seinen Besitzstand in Europa zu erweitern, ein Ende gefetzt hatte, begann die russische Regierung, das Land im Innern zu heben. Die Leib-eigenschast wrbe aufgehoben, Inbnstrie und Hau bei gesrbert, neue Verkehrsweg e geschaffen und fr die Grnbung von Schulen Sorge getragen. Die groe sibirische Eisenbahn verbindet Petersburg mit den Hsen des Stillen Ozeans. Nach Sden und Osten sucht. Rußland seine Grenzen in Asien immer weiter vorzuschieben. Dem Zaren Alexander I., der sich in erfolgreicher Weise an den Befreiungskriegen beteiligte, folgte Nikolaus L, unter dem der Krimkrieg stattfand. An seine Stelle trat sein Sohn Alexander Il (18551881), ein hochherzig angelegter Fürst, der die Leibeigenschaft

4. Lehrbuch der allgemeinen Weltgeschichte für höhere Bildungsanstalten und Gymnasien - S. 418

1833 - Meissen Pesth : Wigand Goedsche
Neunter Zeitraum. i-v» bestimmte Vermählung mit Catharina von Aragonien. Gegen seinen Vortheil ließ er sich zum Beitritt zur heiligen Li- isir gue bewegen, welches einen Krieg mit Frankreich nach sich zog. Zwar trug Heinrich in der Schlacht bei Gu inegale, diespor- r»n i?, nensch lacht genannt, einen vollständigen Sieg über die Fran- *"9- zosen davon, benutzte ihn aber nicht, und eine Vermahlung zwi- 1613 schen seiner Schwester Maria mit dem Könige von Frankreich Lud- 1514 w i g Xii. stellte den nutzlos unterbrochenen Frieden wieder her. Der Tod des Kaisers M a x i m i l i a n I. veranlaßt? Heinrich Viii. 1519 sich um die deutsche Kaiserwürde zu bewerben; die Wahl siel auf den König von Spanien, Karl!., der König von Frankreich, Franz I. aber, Karls unbegünstigter Nebenbuhler, bemühete sich, Heinrich Viii. in einer persönlichen Zusammenkunft bei Calais zwischen Ardres und Guines zu einem Bündnisse wider den neuen Kaiser zu ge- imo Winnen; allein die schlauere Politik Karls siegte auch hier; er sicherte dem Cardinal Wolsey ein Jahrgeld von 7000 Ducaten zu, wofür ihm dieser seinen Herrn zuwandte, so daß Heinrich Krieg gegen Frankreich zusagte, wenn Franz I. den Frieden gegen den Kaiser brechen sollte. Die in Deutschland beginnende Kirchenreformation erregte auch Heinrichs ganze Aufmerksamkeit. Um seine theologische Ge- lehrsamkeit zu zeigen, ließ er unter seinem Namen eine Streit- schrift über die sieben Sacramente, (Assertio septem Sacra- mentorum 8. Rom. Ecclesiae) gegen Luther erscheinen, wel- che dieser mit Heftigkeit beantwortete und dadurch den Stolz sei- nes königlichen Gegners unversöhnlich verletzte *). Vermöge des mit dem Kaiser geschlossenen Vertrages siel Heinrich mit einem Heere von 18,000 Mann in Frankreich ein, 1521 als Franz I. die Feindseligkeiten wider denselben eröffnete. Ec opferte Geld und Menschen ohne Gewinn. Als aber Franz I. 1525 nach der unglücklichen Schlacht bei Pavia in des Kaisers Ge- fangenschaft gerieth, so erwachte in Heinrich Eifersucht über das plötzliche Uebergewichr seines Verbündeten, welche Wolsey geschäf- tig nährte, weil ihn der Kaiser mit dem Versprechen der Papst- würde nur geafft hatte; ein Friedens- und Freundschastsbündniß »«nza. zwischen England und Frankreich kam zu Moore zu Stande, Lug. und die Königin Mutter, einstweilige Regentin von Frankreich, iris sicherte dem Cardinal Wolsey ein Geschenk von t 00,000 Kronen (e'cus) zu. England machte Rüstungen gegen den Kaiser, da Franz I. den madrider Frieden nicht beobachtete und der 1528 Krieg zwischen ihm und dem Kaiser sich erneuerte; doch der Friede zu Cambray glich auch zwischen Heinrich und Karl V. die entstandene Spannung wieder aus. *) Der Papst Leo X., welchem Heinrich diese Schrift zuschickte, ertheilke ihm de», für den Titel: „Derthcidiger des Glaubens»"

5. Von der Reformation bis zur Französischen Revolution - S. 99

1879 - Leipzig : Teubner
Hollands Freiheit anerkannt 1648. 99 riger Sohn Moritz von Oranien (t 1625), der sich bald als einen großen Feldherrn und Staatsmann erwies und die Sache der Generalstaaten glücklich hinausführte. Im I. 1609 schlossen sie mit Spanien einen Waffenstillstand auf 12 Jahre; die Spanier erkannten sie also hiermit als einen selbständigen Staat an. Nach Ablauf des Waffenstillstandes wurde, während des 30jährigen Krieges in Deutschland, in den Niederlanden weitergekämpft, bis sie im I. 1648 durch den westfälischen Frieden allgemein als ein freier Staat anerkannt wurden. Die südlichen Provinzen, das heutige Belgien, blieben bei Spanien und behielten die katholische Religion, während inholland durchgehende die calvinistische Kirche herrschte. Im Süden schwand unter der spanischen Herrschaft der Reichthum und der Bürgerstolz; Holland dagegen kam durch seine Freiheit zur schönsten Blüthe. Seine Bevölkerung mehrte sich durch zahlreiche protestantische Auswanderer aus den spanischen Niederlanden, Frankreich und Deutschland und ward reich und mächtig durch Fleiß und Unternehmungsgeist. Während seiner Kämpfe mit Spanien hatte sich Holland eine bedeutende Seemacht gebildet, es gründete sich Colonien in fernen Meeren, und seine Industrie und sein Handel wuchsen mit jedem Jahr. Der Handel der deutschen Hansestädte aber sank in demselben Maße, in welchem der holländische stieg. X. Aus der englischen Beschichte. 1. Die Königin Elisabeth. 1558—1603. Der König Heinrich Viii. von England (1509—1547) hatte sich vom Papste losgesagt und auf eigene Hand in seinem Lande die Kirche reformirt, ohne jedoch in den äußern Formen viel von der alten Kirche abzugehen. Unter feinem unmündigen Sohne und Nachfolger Eduard Vi. führte der Erzbischof von Kanterbury, Thomas Cranmer, die Reformation weiter; als aber nach Eduards frühem Tode (1553)

6. Geschichte der Neuzeit - S. 74

1912 - Frankfurt a.M. [u.a.] : Diesterweg
74 Zur Erweiterung: Die Gegenreformation. Aber noch wirksamer als seine Tapferkeit war die Milde, mit der er den Feinden verzieh, wenn sie sich freiwillig unterwarfen. So wurde er Herr des Aufstandes. Gegen seinen Rat verwies der König die Moriskos aus ihrer Heimat, und sie zogen wehklagend fort aus der blhenden Bega (Ebene) von Granada, die seitdem verdet ist. Auch in diesem schwierigen Krieg bewhrte sich der spanische Soldat. Er diente hauptschlich als Fusoldat (spanisch Infanterist"). Seine tch-tige Waffe war neben Stodegen und Spie die Muskete oder Arke-buse, die wegen ihres Gewichtes beim Schieen auf eine in den Boden gesteckte Gabel aufgelegt wurde. Noch war der Harnisch im Gebrauch, aber jetzt in der Form des Gnsebauchs", an dessen spitzer Wlbung die feindlichen Kugeln abglitten. 4. Nach dem Verluste des Heiligen Landes hatten sich die Iohan-niter auf der Insel Rhodus niedergelassen; hier spielt Schillers Kampf mit dem Drachen". Als Soliman sie von dort vertrieb, wies ihnen Karl V-, die Insel Malta an. Erfllt von dem Wunsche, das stliche Mittelmeer zu einem trkischen Gewsser zu machen, lie der greise Sultan Soliman die Insel, die an der wichtigsten Stelle des Meeres lag, mit Heer und Flotte angreifen. Aber die Malteser" schlugen alle Angriffe ab und bauten eine neue Hauptstadt, die sie nach dem ruhmvollen Namen ihres Hochmeisters La Valette nannten. Als dann Solimans Nachfolger den Venezianern Cypern entreien wollte,*) schlug Papst Pius V., ein Dominikaner, der die Strenge seines Ordens auch auf dem Stuhle Petri beibehielt, Spanien und Venedig ein Bndnis vor. Den Sieg erlebte er nicht mehr. 5. Seinern Nachfolger Gregor Xiii. verdanken wir den verbesserten Gregorianischen" Kalender, den zunchst nur die katholischen Lnder annahmen. Die griechisch-katholischen Slawenlnder halten heute noch am Iulianisch en Kalender fest. 3. Philipp Ii. und die Niederlande. 1. Wie in seinem ganzen Reich, in dem die Sonne nicht unterging, wollte Philipp auch in den Niederlanden die Glaubenseinheit aufrecht-erhalten. Er teilte das Land in drei Erzbistmer mit fnfzehn Bistmern; die Ernennung der Bischfe nahm er als sein Recht in Anspruch wie in Spanien. Furchtbar waren seine Glaubensverfolgungen: man berechnete die Zahl der Opfer der Inquisition in den ersten sieben Iahren seiner Regierung auf 36000. *) Shakespeares Othello; Mallock: In an enchanted Island.

7. Neuere Geschichte - S. 123

1895 - Leipzig : Reisland
I — 123 — eine Konvention zustande kam, wonach sich Napoleon, gegen Bürgschaft für die Unabhängigkeit des römischen Stuhles, verpflichtete, seine Truppe» innerhalb zweier Jahre aus Rom zu ziehen. Der Papst antwortete darauf mit der Eneyklika und dem Syllabns, worin er die neuen religiösen und politischen Grundsätze verwarf. Infolge der Konvention wählte Viktor Emannel Florenz zur Hauptstadt des Reiches. Doch auch Venetien sollte dem jungen Königreiche nicht vorenthalten bleiben. In dem großen deutschen Kriege 1866 war Italien Preußens Bundesgenosse. Die blutige Schlacht bei Custozza (24. Juni) hatte zwar die Folge, daß die Italiener ein ferneres Vorrücken ausgeben mußten, und der Seekampf bei Lissa (20.„Juli) fiel «och ungünstiger für diese aus. Trotzdem trat Österreich infolge der preußischen Siege Venetien an Napoleon ab, und dieser schenkte es Viktor Emannel. Nur der verkleinerte Kirchenstaat, beschützt von französischen Truppen, blieb dem Papste. Als aber im Dezember 1866 die fremden Krieger aus Rom nach der Küste abzogen, erhob sich Garibaldi, um auch diesen Landstrich für das Königreich Italien zu erobern. Schon rückte er auf Rom los; da traten ihm bei Mentana (am 3. Nov. 1867) die französischen uni) päpstlichen Truppen entgegen und vernichteten seine Scharen. So war die weltliche Herrschaft des Papstes durch französischen Schutz für jetzt gesichert, und Pins Ix. konnte nun an die Ausführung eines Lieblingsplanes denken. Er berief zum 8. Dezember 1869 ein großes Konzil nach Rom, um über die Befestigung des Glaubens, der Kirche und der Macht des Papstes zu beraten. Dasselbe sprach sogar am 14. Juli 1870 die Unfehlbarkeit (Jnfallibilität) des Papstes ans. Doch wurde der Glanz der päpstlichen Macht bald getrübt. Als infolge des deutsch-französischen Krieges 1870 die Franzosen den Kirchenstaat verließen, um in Frankreich zu kämpfen, wurde derselbe am 20. Sept. von italienischen Truppen besetzt und dem Königreiche Italien einverleibt. Dem Papste blieb nur noch ein kleiner Teil der Stadt Rom. 30. Alexander Ii. von Rußland. Frankreich hatte seit alten Zeiten ein Schutzrecht über die Katholiken in Palästina. Dieses machte Napoleon Iii. bei einem zwischen den römischen und griechischen Katholiken ausgebrochenen Streite geltend. Er erlangte bei der Pforte mehrere Vergünstigungen für die römischen Katholiken. Kaiser

8. Auszug aus der Alten, Mittleren und Neueren Geschichte - S. 281

1877 - Berlin : Herbig
Deutschland, Reformation. 281 Reformation in Preußen. Hochmeister Albreclit von Branden- burg wird Herzog von Preußen unter polnischer Lehnshoheit. Luthers Vermählung (Katharina von Bora). — Katechismus. Ferdinand von Oesterreich, des Kaisers jüngerer Bruder, in Spanien erzogen, dem Karl seit 1522 dio Regierung der habsburgischen Erb- lande in Deutschland überlassen hatte, schliefst auf Anstiften des päpstlichen Legaten Campeggio 1524 einen Bund mit den beiden bairischen Herzogen und den süddeutschen Bischöfen, um den reli- giösen Neuerungen entgegenzutreten. Dem gegenüber 1526 Bund dor Evangelischen (Johann von Sachsen, Philipp von Hessen, Lüneburg, Magdeburg, Preußen) zu Torgau. Sio erwirken einen der Ausbreitung der neuen Lehre günstigen Reichstagsabschied zu Speier (1526). 1521—1526. Erster Krieg Karls V. mit Franz I. Karl erhebt An- sprüche auf Mailand und das Herzogthum Burgund, Franz auf das spanische Navarra und auf Neapel. Die Franzosen (unter Lautroc) werden aus Mailand vertrieben, welches Franz Sforza erhält. Der französische Connétable Karl von Bourbon geht zu Karl V. über. Bayard fällt auf dem von Bonnivet geleiteten Rück- züge. Missglückter Einfall der Kaiserlichen in das südliche Frank- reich. Franz I. geht über den Mont Cenis, nimmt Mailand wieder. 1525. Schlacht bei Pavia. Franz geschlagen und gefangen. 1526. Friede zu Madrid. Franz entsagt allen Ansprüchen auf Mailand und Neapel, sowio der Lehnshoheit über Flandern und Artois, willigt in die Herausgabe des Herzogthums Burgund, stellt seine Söhne als Geifseln. 1527—1529. Zweiter Krieg zwischen Karl V. und Franz I., der die in Madrid beschworenen Bedingungen für erwungen er- klärt. Bündnis zu Cognac zwischen Franz, dem Papst, Venedig und Franz Sforza gegen den Kaiser. Das kaiserliche (nicht bezahlte und aufrührerische) Heer unter dem Connétable von Bourbon nimmt Rom mit Sturm, Bourbon fällt (durch Benvenuto Ccllini?). Der Papst wird in der Engelsburg belagert. Der französische Feldherr Lautrec fällt in Neapel ein, aber der Abfall Genuas (Doria), dessen Unabhängigkeit Karl anzuerkennen verspricht, und die Pest, an der Lautrec selbst stirbt, zwingen zur Aufhebung dor Belagerung der Hauptstadt. 1529. Damenfriede zu Cambray. (Margarethe von Oesterreich, Tanto Karls, und Louise von Savoyen, Franzens Mutter.)

9. Theil 3 - S. 112

1861 - Leipzig : Teubner
112 erzwang einen Waffenstillstand, und Kaiser Paul ward von dem Gr. Pahlen und den Subows (23. März) 1801 ermordet. S. S. und Nachfolger Alexander (1801 — 25) hob sofort das Em- bargo auf und erkannte das Visitationsrecht an, wie nun auch Schweden und Dänemark tbaten. Sodann schloß er mit Frank- reich förmlich Frieden, indem jenes die durch Vertrag mit der Pforte von Paul errichtete Republik der ionischen Inseln anerkannte. Bei der Aussicht mit ganz Europa in Krieg verwickelt zu werden, bei der steigenden Schuldenlast (1793 —1800 von 238 auf 451 Pf. St.) und der durch die Theuerung erzeugten Not des Volks, trat hochherzig Pitt von dem Ministerium zurück und unterstützte den an seine Stelle tretenden Addington. Die französischen Rüstungen in den nördlichen Häfen und Nelsons vergebliche An- griffe auf Boulogne beschleunigten den Abschluß des Friedens z u Am iens (27. März) 1802. England gab alle Eroberungen außer Trinidad und Ceylon zurück, verhieß Malta zu räumen und erkannte die Republik der ionischen Inseln an; Frankreich ver- sprach dagegenneapel, den Kirchenstaat und Aegypten zu räumen und Portugal seine Selbständigkeit zu laßen, auch dem Erbstatt- halter von Holland eine Entschädigung auszuwirken. Unter den sie betreffenden Bedingungen schloß nun 1802 auch die Pforte mit Frankreich Frieden. Bonaparte lebenslänglicher Consul. § 153. Bonaparte hatte die Revolution gebändigt, die Er- richtung einer Dynastie war sein Zweck, die Erhebung des Natio- nalgefühls durch den Kriegsruhm und die Herschaft über Europa sollte ihr Grund und ihre Stütze werden. Um sich den größten Teil der Nation zu verpflichten und mit der Kirche eine solide Grundlage des zu errichtenden Gebäudes herzustellen, schloß er mit dem Papst ein Concordat 1801, welches dem Staat die Ernennnung der Bischöfe (nur Bestätigung durch den Papst) und die Kirchengüter gegen die Salarierung der Geistlichen ließ. Auch die protestantischen Kirchen erhielten 1802 eine neue Ordnung und für den Unterricht ward durch die ecole polytechnique gesorgt. Wärend Verschwörungen gegen sein Leben (Höllenmaschine 1800) strenge Maßregeln gegen die Republikaner zur Folge hatten, erhielten die Emigranten 1802 Amnestie. Die im Tribunat und dem Gesetzgebenden Körper sich zeigende Opposition, namentlich die Verwerfung des code civil, hatte 1802 die Entfernung (Eli- mination) aller hinderlichen Mitglieder zur Folge. Nach dem Frieden zu Amiens ward, auf den Antrag des Se- nats eine Nationalbelohnung für den ersten Consul zu bestimmen, vom Volk fast einstimmig die Lebenslänglichkeit (ll. Mai 1802) seiner Stellung ausgesprochen und nun eine neue Ver- faßung (5. Aug.) proclamiert, welche nur einen geringen Schein

10. Geschichte der neueren und neuesten Zeit - S. 769

1858 - Weimar : Böhlau
769 Cavalchini wurde, als er der aufgedrungenen Gewalt den Gehorsam verweigerte, auf die Festung Fenestrella abgeführt. Dem Kardinal- Staatssekretär Gabrielli wurden in seiner Amtswohnung von franzö- sischen Offteieren die Schränke erbrochen und die Staatsschriften wegge- nommen, er selbst angewiesen, sich in sein Bisthum Sinigaglia zu be- geben. Der hierauf zum Staatssekretär ernannte Kardinal Pacca wurde im O-uirinal selbst verhaftet und befehligt, sich nach Benevent zu bege- den. Pius ging zu dem Kardinal und führte ihn in seine eigenen Zim- wer, indem er erklärte, daß er dessen Gefangenschaft theilen wolle. Der Quirinal wurde nun mit Wachen umringt, und jeder Ab- und Zuge- hende durchsucht. Es wurde ein Kriegsgericht niedergesetzt, die päpst- lichen Unterthanen, die sich den Befehlen der Franzosen nicht fügen würden, mit dem Tode bedroht, und mehrere Hinrichtungen vollzogen. Am 17. Mai 1809 erließ Napoleon, während des Krieges mit Oestreich, von Schönbrunn aus ein Decret, durch welches der Kirchen- staat mit dem französischen Reiche vereinigt wurde. Der Papst sollte jährlich zwei Millionen Franken, sein Eigenthum und seine Paläste behalten. Hierauf erließ der Papst am 10. Juni eine Gegenerklärung und eine Bannbulle, durch welche über alle, welche im Kirchenstaate Gewaltthätigkeiten verübt hätten, der große Bann verhängt wurde. Der Papst zog sich in das Innere seines Palastes zurück und ließ die Haupt- zugänge vermauern. In der Nacht vom 5. zum 6. Juli stieg der Gens- darmengeneral Rad et mit Gensdarmen über die Mauer des Ouirinals und drang in das Zimmer des Papstes ein. Sie fanden ihn in seinen Amtskleidern, ein Crucifix und ein Brevier in den Händen. Radet be- stürmte ihn mit der Forderung, den Bann aufzuheben und das Jahrgeld von zwei Millionen anzunehmen. Als Pius sich weigerte, wurde er ge- waltsam fortgeführt, in einen Wagen gesetzt, den Radet mit bestieg, und zuerst nach Florenz, dann nach Grenoble gebracht. Auf Napoleons Befehl wurde er dann wieder nach Savona geschafft. Hier lebte er in einer Haft, die anfangs mehr einer freiwilligen Zurückgezogenheit glich. Die wiederholten Anträge, unter Annahme des Jahrgeldeß seinen Wohnsitz in Paris zu nehmen, wies er zurück. Zugleich weigerte er sich beharrlich, neuen Bischöfen seine Bestätigung zu ertheilen. Als Pius den von Napoleon ernannten Erzbischof von Paris, Maury, für einen ungehorsamen, an der Kirche frevelnden Eindringling erklärte, wurde die Haft des Papstes verschärft und alle Rücksichten gegen den- selben bei Seite gesetzt. Das Verfahren Napoleons gegen Spanien und den Papst überzeugte Knes Dest- den wiener Hof, daß Unterjochung aller selbständigen Staaten das letzte "Napoleon^ Ziel des Gewaltigen sei. Der spanische Krieg gewährte Ermuthigung. 1809, Da jedoch Bedenklichere abmahnten, das Dasein der Monarchie aufs Spiel zu setzen, so wurde beschlossen, den Krieg nur vorzubereiten. Die Heere wurden vermehrt, die Streitmittel vervollkommnet und besonders die Einrichtung und Uebung der Landwehr eifrig betrieben. Aber bei Napoleon galt Vorbereitung für Erklärung, ja für Eröffnung des Kcie- ges. Zu Valladolid schrieb er Befehle an die Fürsten deß Rheinbundes, ihre Contingente in Bereitschaft zu halten, und kehrte dann eiligst nach Paris zurück. Dieses Aufgebot und diese Rückkehr, verbunden mit einer 49
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